Die Teilnehmer des Forums diskutierten über die Nutzung des Internets in ihren Betrieben. Es wird für Zählerstandsangaben, An- und Ummeldungen von Kunden genutzt. In einem Betrieb wird der Einkauf von Büromaterial über ein Intranet organisiert.  In mehreren Betrieben haben die Mitarbeiter gesundheitliche Probleme. Die psychischen Erkrankungen steigen an.

Das Internet/Internet ist noch nicht strukturiert!

Die Unternehmen arbeiten streng noch (Kosten)strukturen. Auch mySAP.Com erhebt den Anspruch auf ein strukturiertes System. Es hat Auswirkungen auf alle R/3-, Informations- und Bürokommunikationssysteme.

Dieses steht im krassen Widerspruch zum Internet!!

Die Teilnehmer des Forum 3 haben unter Moderation von Torsten Schulz die Vorträge mySAP.com und e-commerce / e-business Entwicklungstendenzen der SAP AG und Chancen oder Risiken für MitarbeiterInnen im Hinblick auf  Handlungs- und Gestaltungsfelder reflektiert und Regelungsbedarf der Betriebs- und Personalräte herausgearbeitet:

Handlungs- und Regelungsbedarf aus Sicht der Betriebs- und Personalräte sind:

  • die personellen Auswirkungen
  • die organisatorischen Auswirkungen (Aufbau- und Ablauforganisation, Arbeitsbedingungen)
  • Auswirkungen auf:
    • Datenschutz und Datensicherheit (Auswertungen durch speziell entwickelte Suchmaschinen auch im HR-System)
    • Arbeits- und präventiver Gesundheitsschutz (durch Arbeitsverdichtung, laufende Veränderungen im Qualifikationsbedarf und Organisationveränderungen erhöhte Belastung der MitarbeiterInnen, daher Gefährdung der Gesundheit)
    • Umweltschutz
  • Rechtliche Auswirkungen
    • Haftung

Betriebs- und Personalräte müssen den Einführungsprozess im Sinne eines Co-Managements konstruktiv mitgestalten (mitsteuern). Co-Management heißt nicht alternatives Management, sondern die Interessen der MitarbeiterInnen mit dem Arbeitgeber ziel- und ergebnisorientiert zu verhandeln, aushandeln und zu vereinbaren. Es ist sehr wichtig, das der Betriebsrat sich mit der Thematik sachkundig auseinandersetzt und Bewertungen durchführt!. Falls erforderlich muss ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

  • Sozialverträgliche Einführung und Gestaltung des E-business/E-Commerce
  • Personalentwicklung der MitarbeiterInnen (Projekt und Anwender) für Projektarbeit, Datenschutz, Datensicherheit, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Methodik, Fachqualifikation, Systemqualifikation etc.
  • Prüfen ob andere Projekte (Balanced ScoreCard, Zielvereinbarungen, Leistungsanreizsysteme usw.) bereits initiiert sind
  • Strategien analysieren und bewerten
  • projektorientiertes (be)arbeiten

Hierfür sind besondere Rahmenbedingungen zu schaffen:

Der Betriebs-/Personalrat muss mit dem Unternehmen ein projekt- bzw. prozessorientiertes Vorgehen vereinbaren. Dabei ist bereits im Stadium der Vorplanung vom Unternehmen dem Betriebsrat mitzuteilen, welche Effekte auf das Personal, die Organisation, die Arbeitsbedingungen, den Datenschutz, die Datensicherheit, den Umweltschutz, den Arbeits- und Gesundheitsschutz durch die Einführung des e-business/e-commerce erwartet werden. Die erwarteten Effekte und Auswirkungen muss der Betriebsrat prüfen, analysieren und bewerten, um sich dann im Sinne der MitarbeiterInnen mit dem Unternehmen sozialverträglich zu einigen. Diese Vereinbarungen (Ziele des Betriebsrates, auch alternative Ideen entwicklen!) werden als Aufgaben in einem sozialen Pflichtenheft für das Projekt verbindlich zur Bearbeitung vorgegeben und laufend auf Erledigung geprüft. Hierfür sollte der Betriebs-/Personalrat Vertrauensleute aus den Fachbereichen als Sachverständige hinzuziehen. Bei Abweichungen bzw. Nichterfüllung werden Nacharbeiten eingefordert. Die Freigabe zur Produktivschaltung erfolgt erst nach Abarbeitung der sozialen Pflichten und einem Betriebsratsbeschluß im Sinne der Vereinbarungen. Über das Projekt hinaus soll dann ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeleitet werden. Hierzu sind ebenfalls Rahmenbedingungen zu schaffen.